Bald nach dem politischen Umsturz in Rumänien begann der Salvatorianer Pater Berno Rupp gemeinsam mit Herbert Grün von der Caritas Temeswar mit seinem unermüdlichen Aufbauarbeit für Menschen in Not in Timişoara und Umgebung. Als er 1991 dort ankam, musste er feststellen, dass das Pfarrgebäude verfallen und das ehemalige Kloster durch die staatliche Telefongesellschaft beschlagnahmt worden war. Aus dem zunächst geplanten Einsatz von zwei Jahren wurden nun bereits über 20, in denen sich Pater Berno für die Menschen in Timişoara einsetzt.
Im Zuge der rumänischen Revolution von 1989, die in der „Rosenstadt“ Timişoara ihren Ausgang nahm, wurde nach blutigen Auseinandersetzungen Diktator Ceaușescu gestürzt und der Zusammenbruch des kommunistischen Systems eingeleitet. Nach der Revolution erholte sich der Staat nur langsam – Diktatur und Misswirtschaft haben tiefe Spuren hinterlassen. Seit 1.1.2007 ist Rumänien Mitglied der Europäischen Union, doch die Schattenwirtschaft blüht und das Sozialsystem entwickelt sich nur schleppend.
Bereits während seiner Anfangszeit in der katholischen Kirchengemeinde St. Elisabeth in Timişoara wurde er mit dem Leid der Menschen vor Ort konfrontiert, was von ersten Hilfestellungen seinerseits, z.B. Versorgung mit Essen im Klosterkeller, hin zur Entwicklung dauerhafter Projekte führte, die den Menschen auf dem Weg in ein geordnetes Leben helfen sollen.
Vor seiner Zeit in Rumänien war Pater Berno zwanzig Jahre als „Volkmissionar“ unterwegs und konnte bereits ein Netzwerk an UnterstützerInnen für die späteren Projekte in Rumänien aufbauen. Für die vielen HelferInnen, die sich an den Arbeiten in Rumänien beteiligen, wurden im Kloster Gästezimmer eingerichtet. Hilfstransporte mit Kleidern, Geräten für die Landwirtschaft, Küchenausstattung sowie Medizin- und Hygieneartikeln stellen nach wie vor einen wesentlichen Anker der Rumänienhilfe dar.
Am 5. Dezember 2007 wird Pater Berno bei einem Autounfall so schwer verletzt, dass er nach langem Krankenhausaufenthalt starke Einschränkungen in Sprechfähigkeit und Beweglichkeit hinnehmen muss. Dies hindert ihn nicht daran, seinen Einsatz ungeschmälert weiterzuführen. Es wird aber deutlich, dass die Koordination der Projekte, der Kontakt mit den Unterstützerinnen (mittlerweile etwa 1.500 in Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz) zusätzliche Unterstützung erfordert.
Der Unfall war der Auslöser dafür, die Pater-Berno-Stiftung 2011 ins Leben zu rufen. Die Stiftung hat den Zweck, die soziale Tätigkeit Pater Bernos auch dann fortführen zu können, wenn er selbst nicht mehr der treibende Motor sein kann und die sozialen Einrichtungen finanziell absichern.