Freiwillige Mitarbeit in der Kindertagesstätte
„Ich heiße Felicitas Kerschner und lebe seit acht Monaten in Timisoara. Hier leiste ich ein Jahr lang einen Freiwilligendienst, was heißt, dass ich in sozialen Projekten mitarbeite. In meinem Fall bedeutet das, dass ich an vier Tagen in der Woche in der „Casa Pater Berno“ in Bacova mithelfe. Nach dem Abitur und vor dem Studium wollte ich eine solche „Pause“ einlegen, etwas Soziales arbeiten und im Idealfall in einer fremden Kultur leben. Rumänien hat mich deshalb sehr gereizt, weil meiner Meinung nach ein sehr einseitiges Bild der osteuropäischen Länder in Deutschland präsent ist, wenn überhaupt eines existiert.
In der Kindertagesstätte sind die älteren und jüngeren Kinder in zwei Gruppen aufgeteilt – ich bin meistens bei den jüngeren. Ich helfe den Kindern hauptsächlich bei den Hausaufgaben, vor allem in Mathematik, weil mir das leichter fällt als Rumänisch. Manchmal braucht das sehr viel Geduld, weil die Kinder gerne alles Mögliche machen würden außer ihrer Hausaufgaben. Zur Belohnung haben sie danach aber auch viel Zeit zum Spielen. Von Karten, Brettspielen, Kuscheltieren und anderen Spielfiguren bis zu Fußball oder Seilspringen im Sommer ist alles dabei. Seit Januar spiele ich auch mit einigen Kindern Flöte.
Was mir besonders gut an meiner Arbeit gefällt, ist die unerlässliche Energie der Kinder. Sie strahlen so viel Lebensfreude aus, obwohl die meisten von ihnen keine leichten sozialen Hintergründe haben. Ihr strahlendes Lächeln über eine geschaffte Aufgabe oder auch ohne jeglichen Grund belohnt jede Anstrengung, die ich aufbringen muss, um sie zu motivieren.“